Das erwartet Sie in Lektion 6!

Für die Fotografie gibt es unzähliges Zubehör. Davon ist vieles nicht notwendig, einiges gut brauchbar und spezielle Dinge unabdingbar, wenn man qualitativ hochwertige Fotos machen möchte.

Die speziellen Dinge, die für die Fotografie wichtig sind, werden in dieser Lektion vorgestellt. Wichtiges Zubehör ist in dieser Lektion rot markiert, nützliche Dinge grün.

Wenn Sie mit Ihrer Kamera gute Fotos schießen möchten, dann benötigen Sie auf jeden Fall ein Stativ.

Auch wenn Bildstabilisatoren (VR, OS, IS, OIS u.a.) schon gegen das Verwackeln standardmäßig in guten Digitalkameras verbaut werden, ist eine gute Stütze für die Kamera nicht zu umgehen. Bei langen Belichtungszeiten, Fotografieren mit einem Tele oder für Makroaufnahmen kann man auf ein Stativ nicht verzichten.

Tipp: Wenn Sie ohne Stativ arbeiten und Verwackelungen vermeiden wollen, dann nutzen Sie am Besten eine Verschlusszeit von mindestens 1/f. Das heißt, wenn Sie mit einem 125er Objektiv fotografieren, sollte die Verschlusszeit nicht länger als 1/125 Sekunde sein (200er = 1/200 Sekunde, 50er = 1/50 Sekunde usw.).

Bei Kameras mit Bildstabilisator sollte man sich vorher genau die Bedienungsanleitung anschauen und nachsehen, wie dieser realisiert wird. Dafür werden nicht selten kürzere Verschlusszeiten durch Änderung der ISO-, bzw. ASA-Werte eingestellt, die zum Ergebnis haben, dass verrauschte Bilder dabei herauskommen. „Rauschen“ bedeutet, dass die Bilder pixeliger wirken.

Stativkopf
Zu einem Stativ gehört ein Stativkopf. Dabei handelt es sich um den Aufsatz, an dem die Kamera befestigt wird. Ob ein Kugelkopf oder Dreiwegneiger in Frage kommt, hängt davon ab, für welche Zwecke fotografiert wird. Kugelköpfe sind im Prinzip eine tolle Sache, wenn es schnell gehen muss. Für die Makrofotografie hat sich jedoch ein Dreiwegneiger bestens bewährt, bei dem man in jeder Ebene einstellen kann, ohne das die Komposition im Sucher verrutscht.

Tipp: Ein Stativkopf ohne Schnellwechselmechanismus sollten Sie beim Kauf vorziehen, denn daran haben Sie letztendlich mehr Freude.

Kugelkopf

Schnellwechselsystem

Winkelsucher
Wer ihn hat, will ihn nicht mehr missen, daher ist ein Winkelsucher unsere Empfehlung. Dieser erleichtert einem den Blick durch den Sucher sehr, besonders wenn man bodennah fotografiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass man ihn von einfacher auf doppelte Vergrößerung einstellen kann und dadurch für die Makrofotografie eine bessere Bildkontrolle hat.

Der Winkelsucher mag nicht für jeden so wichtig sein, aber wer viel fotografiert, weiß diesen zu schätzen.

 

Nahlinse
Nahlinsen werden wie Filter vorne am Objektiv am Gewinde eingeschraubt. Sie ermöglichen die Verkürzung des Naheinstellbereiches des Objektivs. Auf den nachfolgenden Fotos sehen Sie eine Nahlinse und welche Wirkung diese hat.

Zirkular-Polfilter
Sie möchten, nasse oder spiegelnde Oberflächen fotografieren? Dann kommen Sie um einen Polfilter nicht herum. Er hilft Reflexionen auf Wasser und anderen nassfeuchten oder glänzenden Oberflächen, die spiegeln, zu reduzieren. Außerdem reduziert ein Polfilter Dunst, grelles Licht und sehr kräftige Farben. Daher ist er auch der ideale Filter für die Landschaftsfotografie (siehe dazu auch Lektion zur Landschaftsfotografie). Nachfolgende Fotos zeigen einen Polfilter und wie er Reflexionen auf einem Eichenblatt reduzieren kann.

Tipp: Wenn Sie sich einen Polfilter kaufen, dann sollten Sie sich direkt einen Zirkular-Polfilter zulegen. Für den gewünschten Effekt muss man ihn nur drehen. Folien oder Ähnliches, das den gleichen Effekt haben soll, sind nicht zu empfehlen!

ND-Graufilter
Die Abkürzung „ND“ steht für Neutral-Density. Dieser Begriff steht für die Funktion, dass bei Verwendung des Filters keinerlei Farbveränderungen auftreten. Daneben reduziert er die Lichtmenge, was in einigen Situationen auch erwünscht ist.

Der ND-Graufilter kommt zum Einsatz, wenn bei längeren Verschlusszeiten keine komplette Abblendung erwünscht ist.

Die Abbildung zeigt einen Grauverlaufsfilter. Während der ND-Graufilter das Bild gleichmäßig abblendet, lassen sich mit dem Grauverlaufsfilter Teile des Bildes, z.B. der Himmel, stärker als andere abdunkeln.

Auf den nachfolgenden Fotos kann man sehr gut die Funktion des ND-Graufilters erkennen. Sein Einsatz ist dann sinnvoll, wenn in einem Foto starke Helligkeitsuntschiede ausgeglichen werden sollen.

Fernauslöser
Digitalkameras bieten in der Regel Optionen für Funk-Fernauslöser und Kabel-Fernauslöser. Im Grunde reicht ein Kabel-Fernauslöser aus. Doch wenn man sich mehr als einen Meter von der Kamera entfernen möchte, ist ein Funk-Auslöser die bessere Wahl. Da Funk-Fernauslöser nur eine einzige Auslösefunktion haben, sind diese jedoch für Langzeitaufnahmen („B“ / „Bulb“; d.h. der Verschluss schließt erst wieder bei einem zweiten Druck auf den Auslöser) nicht geeignet.

Tipp: Statt eines Fernauslösers kann man auch den Selbstauslöser nutzen. Die kürzeste einstellbare Zeit ist 2 Sekunden.

Unabhängig davon, welchen Fernauslöser man einsetzt, es ist wichtig, dass die Kamera dabei so wenig wie möglich erschüttert wird.

Auf dem Foto unten ist ein Funk-Auslöser (links) und ein Kabel-Fernauslöser (rechts) abgebildet.

Blitz & TTL-Verbindungskabel
Hier kommt auch nur wieder grün für „nützliches Zubehör“ in Betracht, denn ein Blitz sollte nicht überbewertet werden. Wenn man aber einen Blitz verwenden möchte, dann sollte man sich für einen Blitz mit einem TTL-Verbindungskabel entscheiden. Der Grund: Nur diese ermöglichen, dass der Blitz weit von der Kamera entfernt positioniert werden kann.

Bei der Auswahl des Blitzes sollte man vorher wissen, wozu man ihn nutzen will, denn für verschiedene Zwecke kommen unterschiedliche Blitze in Betracht. Beispielsweise der Ringblitz, der vorne am Objektiv angebracht wird. Diesej setzt man hauptsächlich in der Makrofotografie ein. Ein Standard-Blitz dagegen lässt sich vielseitiger einsetzen.

Gegenlichtblende
Die Gegenlichtblende zählt für uns zu den unabdingbaren Zubehörteilen. Sie vermindert Reflektionen auf der Frontlinse und ist daneben ein guter Schutz für das Objektiv.

 

Oft versuchen emsige Fotofachverkäufer einem stattdessen einen UV-Filter zu verkaufen, doch dieser wird in der Regel eh überschätzt. Warum? Oft nur als permanenter Objektivschutz gedacht, fügt man mit ihm dem Objektiv ein weiteres Stück Glas hinzu und erhöht dadurch das Risiko von Flimmererscheinungen.

Natürlich gibt es Situationen wo ein UV-Filter das Objektiv schützen kann. Mir fällt gerade ein Sandsturm ein, aber ich glaube, in solchen Situationen gibt es nicht viel was man fotografieren kann.

Reflektoren
Hier finden Sie ein weiteres Zubehör, dass wir rot markieren, denn ein Reflektor kann auch ohne Blitzeinsatz schattige Partien an einem Objekt schnell und einfach aufhellen. Reflektoren sind in den Farben Weiß, Silber und Gold erhältlich. Daneben auch Reflektoren mit Zwischentönen mit klangvollen Namen „Sunlite“ oder „Sunfire“.

Auf den obigen Fotos kann man sehr gut erkennen, welche Bereiche der Holzfigur mit einem Reflektor aufgehellt wurden.

Tipp: Wer nur hin und wieder einen Reflektor benötigt, kann sich diese auch selbst basteln. Dazu verwendet man z.B. dünne Rettungsfolie (die auf der einen Seite goldfarbig und auf der anderen Seite silberfarbig ist – erhältlich im Outdoor-Laden) und klebt diese auf festen Karton oder Kapa-Platten (in Bastelshops erhältlich). Die weißen Kapa-Platten können auch selbst aus Weiß-Reflektor verwendet werden.

Reinigungstuch und Blasebalg
Diese beiden Zubehörteile sind notwenig, um die Kamera und das Objektiv sauber zu halten. Mit dem Blasebalg lässt sich loser Schmutz schnell entfernen. Für anderen Schmutz wie z.B. Fingerabdrücke auf der Linse ist ein hochwertiges Mikrofasertuch ideal. Beides sollte bei keiner Ausrüstung fehlen.

Graukarte
Über die Graukarte haben wir in Lektion 4 schon ausführlich gesprochen. Diese sollte anfangs nicht fehlen. Profis benötigen diese meist nicht mehr.

Stativ
Sicherlich werden Sie sich jetzt wundern, warum wir das Stativ ein zweites Mal erwähnen. Nun, dieses ist so wichtig, dass wir es noch einmal erwähnen möchten.

Wenn Sie sich erstmals ein Stativ anschaffen, dann benötigen Sie anfangs kein superschweres oder superleichtes Profi-Stativ. Dennoch sollten Sie auf Qualität achten und keine billige Waren mit schlechtem Stand kaufen.

Gute Stative sind ab ca. 120 Euro erhältlich. Wenn Sie bodennah arbeiten möchten, benötigen Sie ein anderes Stativ als wenn Sie oft mit einem schweren Tele fotografieren.

Tipp: Eine lange Mittelsäule kann kein Dreibeinstativ der gleichen Höhe ersetzen. Im schlechtesten Fall ist so ein Stativ ein Einbein auf einem Dreibeinstativ, das sehr wackelanfähig ist.

Und nun sind Sie dran!

Sie haben heute viele Informationen über wichtiges und nützliches Zubehör erhalten. Nun können Sie das Zubehör ausgiebig ausprobieren. Erstellen Sie zwei Fotos von einem unbewegten und dann zwei Fotos von bewegten Objekten. Das Ganze einmal mit und einmal ohne Stativ und werten Sie anschließend die Fotos aus. Bei Brennweiten die größer als 60 mm wird es erstmal richtig interessant. Sie werden schnell feststellen warum.

Anschließend fotografieren Sie ein kleines Stillleben oder einen einzelnen Gegenstand. Dieses Fotografieren Sie dann einmal ohne und dann mit Reflektoren. Sie können auch mehrere Reflektoren gleichzeitig einsetzen. Spielen Sie einfach mit den Möglichkeiten und lassen Sie sich von den Ergebnissen überraschen.

Eine Kurzversion des Fotokurses können Sie hier herunterladen.