Lektion 7 - Speicher, Schärfe und Pixel
Das erwartet Sie in Lektion 7!
Es ist noch gar nicht so lange her, da waren die Regale der Fotohändler noch mit zahlreichen verschiedenen Fotofilmen gefüllt. Digitale Speichermedien haben diese mittlerweile stark verdrängt. Aber noch immer gelten Prinzipien wie ASA und ISO bei den Sensoren. Wie die Fotos am Ende abgelegt werden, ist letztendlich auch relevant ...
Punkt für Punkt – Millionen von Punkten
Kaum etwas erscheint wichtiger als die Punkte, besser Pixel genannt. Fast schon jedes halbe Jahr bringen die Hersteller neue Modelle heraus, welche die Vorgänger wieder um Millionen Pixel übertreffen.
Die Leistungsfähigkeit eines Sensors wird als Megapixel angegeben. Dies ist die Anzahl der Bildpunkte. Mehr Pixel bedeuten schlicht mehr Details. Doch physikalische Grenzen geben auch hierbei eine Obergrenze vor. Zahlreiche Tests in Fotomagazinen können diese Theorie belegen!
Vielfach wird dabei die Güte des Objektivs und der kamerainterne Prozessor unterschätzt, dabei sind diese sehr wichtig.
Damit Sie das richtige Kameramodel für sich auswählen können, helfen Ihnen Richtlinien. Diese zeigen Ihnen, welche Pixelanzahl für welchen Zweck am besten geeignet ist. Schauen Sie sich dazu das folgende Bild an.
An diesem Schema (Bild oben) können Sie sehen, wie viele Megapixel für welches Bildformat benötigt wird.
Der direkte Vergleich: 1 herkömmlicher Film = 36 Fotos. 1 Speicherkarte = über 1000 Fotos!
Die Erfindung der Speichermedien ist ein Segen und einer der größten Vorteile für Fotografen. Speichermedien sind platzsparend und das ständige Filmwechseln entfällt. Zudem kann man sich seine Fotos zunächst auf dem PC ansehen und anschließend entscheiden, welche Bilder entwickelt werden sollen.
Das an der Kamera eingestellte Format entscheidet schließlich, wie viele Fotos auf der Speicherkarte Platz finden. Je kleiner das Format, desto mehr Fotos können abgespeichert werden. Bei den meisten Kameras lassen sich zwei Optionen einstellen:
Das JPEG Format …
Das JPEG Format ist das häufig genutzte Bildformat. Oftmals auch das einzige bei vielen Digitalkameras. Es bedeutet Joint Photographic Experts Groups und ist ein gängiges Bildformat, wenn Fotos im Internet genutzt werden.
Hinweis: Die meisten Fotografen bearbeiten ihre Fotos mit einer Software nach. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass jedes Mal, wenn ein JPEG-Bild bearbeitet und gespeichert wird, es stets neu gerechnet werden muss. Diesen Vorgang nennt man Komprimierung und kann zu Qualitätsverlust führen. Deswegen ist es ratsam, nur Originale abzuspeichern und mit Kopien zu arbeiten.
Das RAW Format …
Die Bezeichnung RAW steht für Rohdatenformat. Raw stammt aus dem englischen und bedeutet „roh“. Es speichert besonders viele Informationen für ein Bild ab und ist deswegen auch entsprechend größer als ein JEPG Format.
Viele Hersteller haben ihr eignes RAW-Format, die sich sehr ähnlich sind. Bei Nikon nennt es sich NEF, bei Leica DNG und bei Canon CRW. Will man diese RAW-Dateien bearbeiten, müssen sie zunächst mittels eines RAW-Konvertierer ausgelesen werden. Eine entsprechende Software wird von den Herstellern mitgeliefert. Danach können die Bilder als JEPG oder TIFF gespeichert werden.
Das TIFF Format …
TIFF bedeutet Tagged Image File Format und ähnelt dem RAW-Format. Genau genommen ist es der Vorläufer des RAW-Formats und speichert eine große Informationsmenge ab, weswegen diese Dateien auch sehr groß sind.
Das TIFF-Format ist ideal, wenn man Ausdrucke bester Qualität benötigt und sollte deswegen dem JEPG Format vorgezogen werden. Bei der TIFF Datei stehen allerdings die Rohdaten nicht mehr zur Verfügung.
Welche Karte ist die richtige?
Es hängt von der Kamera ab, ob ein Speicherkartentyp CF, Memory Stick, SD oder xD verwendet wird. Bei der Speichergröße hat man die Wahl, ebenso bei der Qualität. Es gibt Speicherkarten, die sind beispielsweise stoßgetestet oder spritzwassergeschützt. Daneben ist die Geschwindigkeit nicht unerheblich, also mit welcher Schnelligkeit Daten geschrieben oder gelesen werden.
Hinweis: Vor dem Kauf sollte man sich überlegen, ob man wirklich eine große Speicherkarten benötigt oder eher mehrere kleine. Ist z.B. eine große Karte einmal beschädigt, sind die vielen gemachten Fotos ruiniert. Bei mehreren kleineren Speicherkarten bleibt der Schaden in Grenzen, wenn eine Speicherkarte defekt sein sollte. Auch lassen sich wenige Bilder schneller auf den PC laden, als Daten von einer 16 GB Speicherkarte.
Große Pixel oder grobes Korn?
Bei einem Diafilm bezeichnet der ASA- oder ISO-Wert die Lichtempfindlichkeit. Eine geringe ASA-Zahl, beispielsweise von 25 bedeutet, dass der Film viel Licht benötigt, aber scharfe Bilder zulässt. ASA 800 hingegen bezeichnet einen Film, bei dem bei gleicher Beleuchtung schnellere Verschlusszeiten möglich sind. Diese Bilder besitzen dann jedoch eine körnigere Struktur. Manche Fotografen setzen das grobe Korn in der kreativen Fotografie gezielt ein, aber es ist nicht immer erwünscht.
Diese ASA/ISO-Werte haben auch bei digitalen Formaten Gültigkeit. Hier redet man jedoch nicht von „Korn“, sondern von Pixel. Die verschiedenen Werte können direkt an der Kamera eingestellt werden. Es steht einem dabei ein Spektrum zwischen 64 bis 3200 ISO zur Verfügung. Auch hier sollte man bedenken: Je kleiner die Zahl, desto schärfer die Bilder!
Wird die Empfindlichkeit erhöht, führt dies in der Regel zum sogenannten „Rauschen“. Dabei sind die Pixel deutlich zu erkennen, die sich durch zufällige Unterschiede in Helligkeit und Farbe ergeben.
Ein stark verpixeltes Bild verliert oft jeden Reiz, da die kleinen Vierecke, die dann zu sehen sind, sehr unnatürlich wirken. Deswegen sollten Sie auch auf den Einsatz von Bildstabilisatoren verzichten, welche nur die ISO-Zahlen raufsetzen.
Hinweis: Bei Fotofilmen musste man sich pro Film auf einen ISO-Wert festlegen. In der digitalen Fotografie können Sie für jedes Bild die ISO-Zahl individuell einstellen. Wieder ein Vorteil der digitalen Fotografie, der dem Fotografen viele Möglichkeiten lässt.
Und nun sind Sie dran!
Probieren Sie die verschiedenen ISO-Werte aus! Fotografieren Sie auch mit hohen ISO-Werten und vergleichen Sie diese mit Fotos, die mit ISO 100 aufgenommen wurden. Je höher der ISO-Wert, umso stärker der Effekt des Rauschens. Das Resultat hängt dabei besonders von der firmenabhängigen Rechenleistung Ihrer Kamera ab.
Eine Kurzversion des Fotokurses können Sie hier herunterladen.