Antireflexglas reflektiert weniger als Normalglas und ist deshalb optimal für helle Räume. Aber ist Antireflexglas tatsächlich immer die bessere Wahl? Hier erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile Antireflexglas hat und wann Sie sich besser für Normalglas entscheiden sollten.

Antireflexglas bei Bilderrahmen

Rahmengläser – ein kurzer Überblick

Damit Ihr Bild richtig zur Geltung kommt, sollten Sie bei der Auswahl der Bilderrahmengläser einiges beachten. Doch welche Varianten gibt es überhaupt? Wir erklären Ihnen in einem kurzen Überblick, welche Eigenschaften die verschiedenen Arten aufweisen.

Mattiertes Antireflexglas und Normalglas im Vergleich. Normalglas (links oben) und mattiertes Antireflexglas (rechts unten) im Vergleich.

Was ist Antireflexglas?

Antireflexglas reflektiert weniger stark als Normalglas. Meist handelt es sich hierbei allerdings nicht um entspiegeltes, sondern mattiertes Glas. Die Oberflächenstruktur wird bei der Herstellung durch Mikroätzung leicht angeraut, sodass Sie das Bild bei direkter Sonneneinstrahlung besser sehen können. In bestimmten Fällen kann sich die mattierte Oberfläche aber auch negativ auswirken.

Was ist interferenzoptische Entspiegelung?

Interferenzoptisch entspiegeltes Antireflexglas ist sehr hochwertig und vollkommen transparent. Es wird besonders oft in Galerien und Museen verwendet. Bei der Herstellung wird das Glas mit einer Antireflexschicht bedampft. Besonders bekannt ist MIROGARD, ein Spezialglas der Firma SCHOTT.

Was ist Normalglas?

Normalglas ist ähnlich wie Fensterglas und wird gerne bei Glasbilderrahmen verwendet. Es handelt sich dabei in der Regel um ca. 1,7 mm starkes Floatglas, einem speziell behandelten Flachglas.

Wann brauche ich Antireflexglas?

Entspiegeltes Glas scheint auf den ersten Blick eine gute Lösung zu sein. Aber ist es wirklich immer besser als die herkömmliche Variante? Hier erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile Antireflexglas bei Bilderrahmen hat.

Klare Sicht in hellen Räumen

In einem lichtdurchfluteten Raum ist es sinnvoll, Antireflexglas zu verwenden. Denn durch die mattierte Oberfläche werden bei direkter Sonneneinstrahlung weniger unerwünschte Reflexionen erzeugt.

Verfälschung der Farbe und Schärfe

Aus bestimmten Richtungen wirkt Antireflexglas sehr matt. Insbesondere, wenn Sie das Glas wegen eines Passepartouts nicht direkt auf das Bild legen, kann das Bild unscharf wirken. Die Farben können blass wirken. Schwarze Flächen erscheinen zum Beispiel grau.

Achtung bei der Verwendung von Passepartouts

Sie möchten ein Passepartout verwenden? Dann achten Sie darauf, dass die maximale Stärke von ca. 1,7 mm nicht überschritten wird. Größer sollte der Abstand des Bildes vom Glas nicht sein, da das Antireflexglas sonst seine Transparenz verliert. Achten Sie darauf, dass das Motiv am besten direkt auf der Scheibe aufliegt.

Entspiegelung – darauf sollten Sie beim Kauf achten

Sie sollten beim Kauf darauf achten, dass das Glas nicht allzu stark mattiert wurde. Denn dadurch sieht es oftmals wie Milchglas aus. Wenn Sie die Scheibe gegen das Licht halten, sollten Sie noch hindurchschauen können. Von einer stärkeren Mattierung raten wir ab.

Wann verwende ich Normalglas?

Eine kostengünstige Alternative ist Normalglas. Doch lohnt sich die Preisersparnis wirklich?

In hellen Räumen

Das Bild Ihrer Wahl soll seinen Platz in einem Raum mit starker Sonneneinstrahlung finden? Dann müssen Sie damit rechnen, dass das Normalglas stark reflektiert und Ihr Bild nicht richtig zur Geltung kommt. Hier empfehlen wir Ihnen dringend, Antireflexglas zu benutzen.

Bringen Sie Ihr Bild zur Geltung

Wenn Sie hingegen Bilder in Räumen ohne direkte Sonneneinstrahlung aufhängen möchten, zum Beispiel in der Diele, im Dachgeschoss oder über dem Bett, eignet sich Normalglas hervorragend. Es setzt Ihr Bild am besten in Szene. Während Antireflexglas aus manchen Perspektiven matt wirken kann, bleiben die Farben hier intensiv – egal, aus welchem Winkel Sie das Bild betrachten.

Reflexion bei Normalglas Reflexion bei Normalglas.

Wozu brauche ich interferenzoptisch entspiegeltes Antireflexglas?

Eine Alternative zum Standard-Antireflexglas ist interferenzoptisch entspiegeltes Glas. Die Herstellung ist sehr aufwendig, daher ist ein auf diese Weise behandelter Werkstoff um ein Vielfaches teurer als Normalglas. Dennoch lohnt es sich in manchen Fällen auf den Rolls Royce der Bilderrahmengläser zu setzen.

Spiegelung Bei interferenzoptisch entspiegeltem Glas entstehen keine unerwünschten Spiegelungen.

Wertvolle Kunstwerke in Szene setzen

Trotz des hohen Preises kann sich die Anschaffung des interferenzoptisch entspiegelten Antireflexglases gerade bei der Einrahmung von wertvollen Kunstwerken auszahlen. Denn durch die Entspiegelung ist die Scheibe nicht mehr sichtbar, was einen verblüffenden Effekt erzeugt: Die Bilder wirken auf den Betrachter, als wären sie gar nicht hinter Glas gerahmt.

Aufwändige Reinigung

Aufgrund der empfindlichen Oberfläche muss der interferenzoptisch entspiegelte Werkstoff vorsichtiger gereinigt werden als andere Glasarten. Wichtig ist, dass Schmutz nicht auf der Scheibe aushärtet, denn das könnte die Beschichtung beschädigen. In unserem Artikel Richtige Reinigung von Bilderrahmenglas finden Sie hierzu weitere Tipps.

Interferenzoptisch entspiegeltes Glas bei Rahmenversand
Interferenzoptisch entspiegeltes Glas, sog. Museumsglas, können Sie bei uns auf Anfrage über unser Kontaktformular erwerben.

So setzen Sie Ihr Bild in Szene

Entspiegelt oder nicht? Die Wahl hängt in erster Linie davon ab, wo Ihr Bild hängen soll:

  • Antireflexglas: eignet sich in sehr hellen Räumen
  • Normalglas: eignet sich in Räumen ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • entspiegeltes Antireflexglas: eignet sich für das Einrahmen von hochwertigen Kunstwerken

Ein richtig zugeschnittenes Passepartout verleiht Ihrem Bild übrigens den letzten Schliff.

In unserem Magazin erfahren Sie außerdem wie Sie eine Bilderwand gestalten, wie Sie Ihr Bild an einer Schräge befestigen und wie Sie Kunstwerke & Bilder richtig beleuchten!

Bilder: Titelbild: ©gettyimages/TommL, Bild 1: ©rahmenversand, Bild 2: ©rahmenversand, Bild 3: ©gettyimages/Martin Barraud, Bild hinter Glas: ©Taiga - stock.adobe.com